Heiligenfiguren begleiten uns ein Leben lang.
Sie stehen am Wegesrand und auf Brücken, schmücken Kirchenportale und Kirchenschiffe, werden verehrt als persönliche Botschafter und Bittsteller beim unsichtbaren Gott, für alle Nöte und Sorgen der Menschen.
Die Verbreitung der im Volk hochgeehrten 14 Nothelfer entwickelte sich im oströmischen Reich. Ihr Ruf als glaubensstarke frühe Märtyrer wanderte mit der Glaubensverbreitung durch Priester, Mönche und einfache Gläubige gen Westen und erlebte seine Hochzeit im Mittelalter und Spätmittelalter.
In den Jahren 1445/46 erlebte der Klosterschäfer Hermann Leicht auf einer Wiese auf dem Gut Frankenthal in vier Visionen das Jesuskind, 14 andere Kinder, die sich als die 14 Nothelfer bezeugten, und Lichterscheinungen: Zwei brennende Kerzen senkten sich auf die Erscheinungsstelle herab.
Heute bewundern wir an dieser Stätte die Basilika Vierzehnheiligen – das Meisterwerk barocker Baukunst in Franken.
In Schwindel erregender Leichtigkeit, höfischer Eleganz, geformt aus weißem Stuckmarmor und mit Blattgold veredelt, umrahmen die Heiligen den Gnadenaltar in der Basilika - ein Wunder der Rokoko-Architektur. Der Klosterschäfer Hermann Leicht würde sich die Augen reiben.
Ist diese Darstellungsform noch Zeit gemäß, der Generation in Blue Jeans und Handy am Ohr, zu weit entrückt? Meine Collagen sind ein Versuch, darauf eine Antwort zu finden,
die zeitlosen Vor-bilder für die Gegenwart zu beleben.
Genießen Sie das Farbenspiel, erfreuen Sie sich an der naiven Würde der Figuren, schließen Sie ab und zu die Augen.
Wer weiß, vielleicht geraten Sie in den unerklärlichen Zauber eines Bildes, und es schwinden alle Nöte und Sorgen. Viel mehr sollte man von einem Nothelfer auch nicht erwarten.
Fritz Föttinger
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